Geschichte

Vom Mittelalter bis heute: Hier finden Sie einen Überblick über wichtige Ereignisse seit der Gründung des Klosters Marienwerder.

Die Umrisslinien des historischen Siegels für das Kloster Marienwerder.

Eine Darstellung des historischen Siegels des Klosters Marienwerder.

1196
Gründung des Klosters: Es wurde 1196 von Graf Konrad von Roden an der Stelle gestiftet, wo einer Legende nach ein Marienbild angeschwemmt worden war.

1200
Weihe des Klosters
: Bischof Thetmar von Minden weihte das Kloster Marienwerder der Jungfrau Maria, Johannes dem Täufer, Johannes dem Evangelisten und dem Heiligen Augustinus. Augustiner-Chorherren zogen ein. Die um 1200 entstandene Klosterkirche ist ein basilikaler Bau aus Bruchstein auf kreuzförmigem Grundriss.

1216
Zweite Weihe
: Laut Chronik wurden die Chorherren wegen ihres „sittenlosen Verhaltens“ durch Augustinerinnen aus dem Stift Obernkirchen abgelöst.   

1335
Feuersbrunst:
Die Klosteranlage brannte fast völlig aus, die Kirche blieb weitgehend unversehrt. Die Klosteranlage wurde bis 1338 wiederaufgebaut. In der Kirche wurden danach zwei weitere Altäre aufgestellt. Sie waren der Jungfrau Maria und dem Heiligen Nikolaus geweiht.

1542
Reformation: Seit 1542 ist das Kloster Marienwerder evangelisch. Den Anstoß dafür gab Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen, die eine erste Klosterordnung einführte. Das Kloster Marienwerder wurde als eines der fünf Calenberger Klöster nicht säkularisiert und die Güter werden bis heute getrennt vom Staatsvermögen verwaltet.

1624-1636
Kriegswirren:
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) litten die Bewohnerinnen des Klosters sowie des zugehörigen Klostergutes unter den plündernden Söldnerhorden. Die noch verbliebenen vier Nonnen flüchteten in ein zum Kloster gehörendes Stadthaus.

1620
Damenstift:
Das Kloster erhielt den Status eines evangelischen Damenstiftes. In den Gottesdiensten hielten sich zunächst einige katholische Riten, diese wurden aber nach sechs Jahren durch eine herzogliche Verfügung abgeschafft.

Ein Sandstein mit gemeißelter Inschrift zur Gründung des Klosters Marienwerder.

Der Gründungsstein des Klosters Marienwerder von der Westwand unter der Orgelempore.
Foto: Wolfgang W. Ewig

1663
Neue Klosterordnung:
Herzog Georg Wilhelm von Calenberg erließ eine neue Klosterordnung und verpflichtete die Klosterdamen auf die Augsburger Konfession. Damit ging eine Ausrichtung auf mittelalterliche Traditionen einher.

1687-1688
Großbrand und Wiederaufbau:
Nach diesem zweiten Großbrand im Kloster folgte 1688 der Neubau des Süd- und des Westflügels mit Fachwerk. Im selben Jahr erhielt die Kirche eine bronzene Glocke und das Kirchendach wurde erneuert.

1704-1724
Weitere Bauarbeiten:
Auch der zweigeschossige Ostflügel wurde, wie die zuvor errichteten Flügel, in barocker Bauweise neu gebaut.

1858-1861
Kirchenrestaurierung:
Die Kirche wurde außen und innen restauriert und die Empore von 1476 abgerissen. Stattdessen wurden Emporen an der Westseite und über dem südlichen Querschiffarm errichtet. Die zwiebelförmige Dachreiterspitze wurde durch den Aufbau der jetzigen achteckigen Spitze ersetzt und im nördlichen Querschiffarm das Hauptportal eingesetzt. Die Kirche bekam eine neue Einrichtung mit Sitzbänken, Kanzel, Lesepult, Hochaltar und Bemalung des Chorraums.

1963
Pflegeeinrichtung eröffnet:
Das Kloster beherbergte ab 1963 das zentrale Pflegeheim für pflegebedürftige Frauen aus den Klöstern und Stiften des Verwaltungsbereiches der Klosterkammer Hannover.

1976-1978
Umbau:
Zwei Bereiche im Dachgeschoss des Klosters wurden umgebaut, um Wohnungen zu gewinnen.

2014
Neues Konzept zum Leben im Alter:
Das Pflegeheim wurde geschlossen und es begannen die Umbauarbeiten, um ein Angebot des selbstbestimmten Wohnens zu ermöglichen inklusive der Option, individuelle Serviceleistungen zu buchen.

Impressionen

Die folgenden Fotos sind während des Workshops "Click im Kloster" im Kloster Marienwerder entstanden.

Foto: Reinhard Streeck

Foto: Sybille Heller

Foto: Claudia Gerber