Kirche

Die älteste Kirche Hannovers: Die romanische Basilika in Marienwerder mit gotischen Elementen ziert seit 1997 eine moderne Bronzetür als Kunstprojekt. Als bedeutendes Kunstwerk ist darin eine hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem 13. Jahrhundert zu sehen.

Die Seitenansicht einer romanischen Basilika mit heller Fassade und rotem Dach, im Vordergrund sind Grabsteine zu sehen.

Die Klosterkirche Marienwerder, an die der Friedhof grenzt.
Foto: Harald Koch

Die meisten Fenster der romanischen Basilika, die 1200 geweiht wurde, sind in Rundbögen gestaltet. Die in Spitzbögen gestalteten Arkadenbögen im Inneren weisen auf gotische Gestaltungsmerkmale hin. Das umlaufende Sockelgesims der Kirche ist ein eindeutiges Zeichen romanischer Baukunst.

Das nördliche Seitenschiff fehlt seit einem verheerenden Brand im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts, es zeichnen sich aber vier zugesetzte Arkaden zum Mittelschiff ab. Der neue Sockel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts in diesem Bereich ist dem an der Ostseite der Kirche nachgebildet. Der Dachreiter wurde in ursprünglicher Form aus Fachwerk mit einem quadratischen Unterbau vor 1688 aufgesetzt, um die neue Glocke aufzunehmen.

Erst nach 1861 folgte der Umbau zur heutigen Form. Die Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert haben auch im Inneren der Klosterkirche Marienwerder den romanischen Charakter wieder deutlich werden lassen.

Die malerische Ausgestaltung von Apsis und Chorjoch oberhalb von Altar und Kanzel mit Christus in der Mitte und den vier Evangelisten auf den Seitenwänden stammt aus dem Jahr 1898. Gleichzeitig entstand die Apsisverglasung, die alt- und neutestamentliches Geschehen aufeinander bezieht.

Ein hölzernes kreut mit einer Darstellung Jesu, an beiden Seiten sind weitere Figuren aus Holz dargestellt.

Die hölzerne Kreuzigungsgruppe im Inneren der Kirche.
Foto: Andreas Lechtape

Das bedeutendste Kunstwerk ist die hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem 13. Jahrhundert, die auf einen Balken am Beginn des Chores montiert ist. Sie gehörte vermutlich zur Erstausstattung der Kirche. Im Zuge des barocken Umbaus war das Kunstwerk aus der Kirche entnommen worden und kehrte 1961 aus dem hannoverschen Landesmuseum dorthin zurück.

Moderne Bronzetür als Kunstprojekt

1996 feierte Marienwerder sein 800-jähriges Bestehen. Es entstand die Idee zu diesem Kunstprojekt, das sich aus einem Vorschlag des Konvents entwickelte. Drei in Marienwerder lebende und arbeitende Künstler – Helge Michael Breig, Karl Wientzek und Siegfried Zimmermann – entwarfen eine Bronzetür für die Klosterkirche. Abgebildet sind Szenen, die sich beispielsweise auf den Gründungsmythos sowie die pflegerische Tätigkeit im Kloster beziehen. Im Oktober 1997 wurde die Tür eingeweiht. Sie steht für diakonisches handeln im Kloster und in der Kirchengemeinde Marienwerder.

Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Marienwerder organisiert vielfältige Angebote für alle Generationen. Informationen zu Angeboten und Veranstaltungen sind auf der Internetseite der Gemeinde Marienwerder zu finden. 

Impressionen

Die folgenden Fotos sind während des Workshops "Click im Kloster" im Kloster Marienwerder entstanden.

Foto: Reinhard Streeck

Foto: Sybille Heller

Foto: Claudia Gerber